Der Vornhagener Hammer
Unten am Hopfenberg (heute sind dies die Edersee-Inseln im Hauptbecken - auch Waldecker Becken genannt) zwischen der späteren Stollmühle und dem Gut Vornhagen gelegen stand der Vornhagener Hammer, welcher bis 1710 im Betrieb war. Im Landesregister von 1540 befindet sich ein Eintrag - "bei Fornehagen unter Gehölzen und Gefilden" - der auf das Vorhandenseins eines solchen Hammers hinweist. Im Jahre 1625 werden in einem Protokoll zwei Morgen Wiese "beim Hammer" erwähnt, die bisher die beiden Fischer Wilhelm und Martin innegehabt hatten und dafür Zins an das Grafenhaus und an Berich gezahlt hatten. Im selbigen Jahr wurden 55 Pfund Eisen für Radschienen nach Bringhausen für 4 1/2 Reichstaler geholt.
Weiter ist bekannt, das 1647 der Hammerschmied Zacharias Sommer den Hammer mit 2 Öfen übernommen hat. 1654 beklagt er sich bei der gräflichen Kammer, dass er wegen der ständigen Veränderung des Gesindes und eines neuerlichen Unglücks, ihm es nicht mehr möglich sei beide Öfen zu betreiben. Seine Bemühungen um neuer Hammerknechte seien erfolglos geblieben. Er wolle den einen Ofen weiter betreiben, aber die Herrschaft solle sich um einen neuen Meister bemühen. In 1657 ist belegt, dass Sommer noch Hammerschmied im Vornhagener Hammer war. 1678 war Johannes Berenfänger der Hammerschmied zu Fornhagen (Vornhagen). 1683 arbeitete Berenfänger noch dort und zu dieser Zeit wurde ein Inventar über den Hammer erstellt, wonach zu dieser Zeit ein neues Wohnhaus gebaut worden war.
In 1710 wurde der Betrieb des Vornhager Hammers eingestellt
Literatur hierzu: Geschichte der Eisenindustrie in der ehemaligen Grafschaft Waldeck im 16. und 17. Jahrhundert, Autor: Karl Schäfer, Selbstverlag des Verfassers, 1977