De tunnkönnig

De vüggele de had geerne en künnig hann wollt, unn wei dat höddeste fleegen kann, dee sall künnig sien. Nu wolle se olle upp ennen daag tehaupe kummen. Do kaamen lülinge, schwaalen, gellgäuse, gippsteerte, duuwen, uhlen, dommpaapen, genoch olle vüggele kaamen tesammen. Auk de tuunkünnig bliff nit uut, de äwwer ümme dee tiet hekkenkrüüper, nit tuunkünnig heet. De odler gloffte nu ganz gewiss, dat hei künnig wöre, wielen dat hei sau hauch fleegen könnte; auk de anderen vüggele hadden't geerne gesehen, wiel'e sau'n grauten vuggel is. Nu feengen se olle au te fleegen. De hekkenkrüüper flogg nu perwitzk dem odler unger de fitteke un heel sick faste. Wi nu de odler vill hödder osse de andern vüggele flaug, do reep hei owwen raff: Ick sie künnig! Nu kaam äwwer de hekkenkrüüper unger dem fittige weg un ter lufft rin vill hödder, bitz'e dat see'n gaar nit mei sehn konnt. Osse dat nu de anderen vüggele sohen, doo schämmeden se sick, dat saun klein vüggelken erre künnig sien söll un wollen en daut maaken, osse hei widder runder kaam. Nu laupet se olle hinger em heer und willt en kriegen. Hei krüüpet äwwer in en muuseloch, un doo wird 'ne uhle tor wachte hinnestallt, dat se den hekkenrüüper, wann'e widder ruut keime, daut maakede. De is äwwer von dem villen fleegen sau kaputt, dat se inschlööp. Osse hei dat merket, doo maaket hei sick ruut in enne hekke.
Up emmool do kummet de anderen vüggele un krieget t'estemool de uhle; äwwer de verkrüüpet sick in ennen tooren, un doo konnt se dee nit fingen. Nu mott se jümmer de nacht fleegen, wann se äwwer am daage flüüget, dann krieget se de anderen vüggele. Aewwer de tuunkünnig, dat se den nit krieget, mott hei jümmer vann enner siede der hekken ter anderen hüppen.
Aus: "Volksüberlieferungen aus dem Fürstenthum Waldeck", Autor: Louis Curtze, 1860.
De vüggele un dat ganze geschmeíze, dat in der luft rümme flüüget, un de deere, de upp der eere rümme laupet, dee had emmool ennen krieg mit enander had, un de voss in generool gewest, wiil bei dat kläııgeste is. Oase se nu olle tesammen siid, doo sääged de voss, sau lange osse hei den steert in de hödde heel, dann mössten se düggent dermank schloon, wenn hei'n äwwer tüschken de beine stoppede, dann süllen se äwwer laupen alles wat se könnten.

Doo is äwwer bie den vüggelen sau'ne kleine mügge e'west, dee häd sick hinne macht un häd sick ııpp en laufblaad satt, un osse se dat hoort häd, doo geit se widder hinne. Zunter. osse se nu anfanget, doo kummet äwwer de gan-
zen immeıı un brummelken un wispeln ıın stekket em äwwer den steert sau kort un sau kleine, dat hein'e geerııe mank
de beine hält. Osse se dat äwwer seht, dou laupet se olles wat se laupen konnt un doo had de vüggele gewunnen.
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Der Text stammt aus Korbach und wurde veröffentlicht im Buch: "Volksüberlieferungen aus dem Fürstenthum Waldeck", Autor: Louis Curtze, Verlag: A. Speyer, Arolsen 1860

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