Asel

Asel (Ahsel, Eseln) war wohl eines der ältesten Orte im Edertal. Wann der Ort genau entstanden ist, ist nicht bekannt. Man vermutet, dass bevor sich das Dorf Asel bildete hier bereits vor über zwei Jahrtausenden eine keltische Siedlung bestand. Ähnlich wie bei Berich dürften die Kelten im 6 Jh. vor Christus hier weggezogen oder vertrieben worden sein und die Chatten bzw. Sachsen nahmen diesen Flecken in Besitz. Aus dieser Zeit stammt eine burgähnliche Anlage auf dem Lindenberg, die Hünselnburg. Eine sogenannte Fluchtburg, bei der die Bevölkerung bei Gefahr Schutz suchte. Diese Burgen bestanden aus einem Ringsteinwall - z.T. mit Holzgerüst und teilweise mit Erde bedeckt . Eine ähnliche Anlage findet man bei Herzhausen - die Ehrenburg bzw. die „Eresburg“.


Postkarte von Asel um 1912

Vermutlich befand sich der älteste Siedlungsteil des neuzeitlichen Asels rechts der Eder. Später erst bildete sich die Ansiedlung auf der linken Seite der Eder.

Asel lag im preußischen Teil des Staubeckens und gehörte zu der Pfarrkirche "Auenhorst" die sich auf der Quernst befand (s. Waldecker Talsperre v. Soldan und Heßler). Heute geht noch von Asel-Süd aus der alte Kirchweg zur Quernst.


Zu Zeiten des Sperrenbaus wohnten 175 Personen im Ort. Die Gemarkung Asel umfasste 1123 Hektar. Die ca. 60m lange steinerne Brücke von Asel wurde, wie die Brücken der anderen "untergegangenen" Orte im mittleren Edertal, erst Ende des 19. JH (bei Asel 1887-1890) gebaut. Sie ist die einzige der 3 im Stauraum des Staubeckens gelegenen Brücken über die Eder die nicht gesprengt wurde. Heute kann man bei Niedrigwasserstand die Brücke besichtigen und über sie hinweg die Eder überqueren. Diese Brücke wurde deshalb nicht gesprengt, damit die Aseler, die ihren Ort etwas oberhalb des alten Ortes neu angelegt hatten, bei Niedrigwasserstand über die Brücke die Gebäude (Forsthaus mit Nebengebäuden) und Ländereien am rechten Ederufer bzw. Ederseeufer erreichen konnten. Bei Überstauung der Brücke wurde für sie ein Fährbetrieb eingerichtet, mithilfe dessen sie für 20 Pfennige nach Asel-Süd übersetzten konnten. Die Fährstrecke ist noch heute in Betrieb - nur die Kosten haben sich geändert.


Foto aus: Die Eddertalsperre, von C. Hessler, 1908


(C) 2011 - Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken