Zwischen Bad Wildungen und Hundsdorf gibt es eine Gemarkung, die Jägersburg genannt wird. Dort stand einst ein kleines Jagdschloss mit Schlossgarten. Heute findet man dieses Jagdschloss nicht mehr dort, denn dieses alte Fachwerkschloss wurde aufgegeben. Der letzte Besitzer ließ das Gebäude abtragen und in Bad Wildungen in der Brunnenallee wieder aufbauen. Den Wildungern ist dieses Gebäude als das Central Kino bekannt. Derzeit (2017) wird dieses Gebäude modernisiert.
Das Jagtschlösschen "Jägersburg" ließ 1718 der Fürst Friedrich Anton Ulrich bauen. Die Wälder ringsherum sollen reich an Rot- und Schwarzwild gewesen sein. Das Gebäude bestand aus einem quadratischen Haupthaus, an dessen vier Ecken je ein einstöckiger Pavillion angebaut war. Zwischen den Pavillions waren Gräben ausgehoben worden, über die Zugbrücken führten. Umgeben war das Jagdtschloss von Gärten mit Obstäumen und es gab einen Brunnen. Ebenso war dort eine Domäne mit Wirtschaftshäusern angelegt worden. Um das Jahr 1860 erwarb die Firma Kirchner & Menge die vorhandenen Gebäude zum Abbruch, um dieses Material für den Schieferbruch, den diese Firma dort in der Nähe am Hahnberg betrieb. Das Jagtschloss selbst erwarb der Wildunger Apotheker Feldmann, der das Gebäude im Winter 1862/63 abbauen und in der Brunnenallee in Wildungen wieder aufbauen ließ. Später wurde das Gebäude, welches in der Folgezeit einige An- und Umbauten erfuhr zum Hotel Zimmermann und später dann zum Kinogebäude (Central Kino) und einigen Geschäften.
An dem alten Standort auf der Jägersburg konnte man lange Jahre noch den Platz erkennen, an dem das Gebäude einstmals getanden hatte. Es wuchsen dort noch Ziergartenblumen und auch waren dort noch Obstbäume vorhanden. Mein Opa hat dort in den 1940er Jahren einen kleinen Obstbaum ausgegraben und diesen Kirschbaum in seinen Garten im Fetten Hagen in Bad Wildungen eingepflanzt. Dieser Baum musste dann später dem Straßenbau weichen.
Von der Jägersburg habe ich in dem Buch "Schwarz-Rot-Gold, Waldeckisches Heimatsbuch" von Christian Fleischhauer, erschienen im Ernst Funkverlag 1907, eine Sage in Mundart [zur Sage] und ein Gedicht auf der Homepage "Wichtelkönig-eck.de" [zum Gedicht] gefunden.
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