Sage von där bloen Pitsche |
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In Mählschen Berge es ein kleiner Dich, von dänn Bewohneren där Emmegegend die bloe Pitsche genannt. Dovonne verzällt me de folgende Sage: Off dänn Mählschen Berge stung ver ahler Zidd ne fest Raubritterborg. Dort houste der Ritter Hartbald un lurte off Buren und Kauflaide, emme se ukszeplingeren. Einmol kam von Gällerschhousen her en Bure gegenn met ner Kuh an‘nen Schtrecke, emme se zu verkaufen. Hartbald, där grade off Raub us |
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Übersetzt
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Im Mehlschen Berg ist ein kleiner Teich, von den Bewohnern der Umgebung die blaue Pitsche (Pfütze) genannt. Davon erzählt man die folgende Sage: Auf dem Mehlschen Berg stand vor alter (langer) Zeit eine feste Raubritterburg. Dort hauste der Ritter Hartbald und lauerte auf Bauern und Kaufleute, um sie auszuplündern. Einmal kam von Gellershausen her ein Bauer gegangen mit einer Kuh an einem Strick, um sie zu verkaufen. Hartbald, der gerade auf Raub ausging, erblickte ihn und, weil er Geld zu gewinnen glaubte, schlug er in tot. Aber der Bauer war arm. Keinen Heller Geld hat er bei sich gehabt. Sterbend richtet er sich nocheinmal auf, und die Faust gegen Hartbald in die Höhe hebend, rif er: „Möge Gott im Himmel mich rächen!“ Dann stürzte er dahin nun starb. Von Angst gepackt, eilt Hartbald von dem Ort seiner Untat. Kaum ist er ein paar hundert Meter geritten, da stürzt sein Pferd hin. Die Erde tat sich auf, Pferd und Reiter sinken in die Tiefe. Über ihnen schloss sich das Loch wieder. Nur eine Vertiefung blieb zurück, so groß, dass ein Pferd mit dem Reiter darin stehen kann, und füllt sich mit klarblauen Gebirgswasser. |
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