Wie am 19.09.2017 in der WLZ zu lesen war, wurde die Waldecker Grundschule aufgrund (zweifelhafter) Zahlen geschlossen. Und siehe da - schwupps - wurde ein Plan für einen gut 7 Mio. Euro teuren Schulneubau in Waldeck-Sachsenhausen aus der Schublade gezogen.
Wie kommt denn dies so schnell zustande? Haben unsere Ortsteilpolitiker nicht auf die Situation hier in der Bergstadt aufmerksam gemacht und sich für die Waldecker Bürger eingesetzt? Die wissen doch, das wir in den nächsten Jahren genügend eigene Schüler haben - auch in diesem Jahrgang. Die wissen doch, dass unsere Schüler auf die weiterführenden Schulen nach Bad Wildungen und das Edertal gehen. Die wissen doch was die Schließung der Grundschule für die Entwicklung unseres Ortes selbst bedeutet. Die wissen doch auch, wie wir von ihren eigenen Vorgängern bei der Gebietsreform übergangen wurden und nun tun die genau dasselbe.
Sie verkaufen unsere Kinder für die Sicherung des Schulstandorts Sachsenhausen, obwohl unsere Kinder garnicht nach Sachsenhausen auf die weiterbildende Schule gehen und wenn überhaupt es einmal zu einer wirklich begründeten Grundschulschließung in Waldeck kommen sollte, dann gehören unsere Grundschüler in die Grundschule Edertal. Örtlich bedingt ist Waldeck zum Edertal und Bad Wildungen ausgerichtet. Ebenso ist es für die schulische Entwicklung unserer Kinder ganz einfach besser ins Edertal zu gehen, da die Gesamtschule Edertal bessere Ausbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bietet.
Im Übrigen hat Sachsenhausen selbst genügend Kinder, so dass eine angemessene Schule dort gesichert ist.
Es ist ein skandalöses Verhalten unserer eigenen Ortspolitiker. Das Ganze noch gestützt von einem SPD Landrat. Dies ist das i-Tüpfelchen. Ist das sozialdemokratisch?
WLZ-Artikel lesen [hier]
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Der Landrat von Waldeck-Frankenberg Dr. Kubat (SPD) wurde aufgefordert, Stellungnahme zu den Vorgängen um Pfingsten dieses Jahr zu nehmen, die letzlich erst die Situation für das momentane Ende der Grundschule in Waldeck geschaffen haben.
Er pocht auf seine Entscheidung aus Fürsorge den Kindern gegenüber und wirft den Eltern vor, den Streit über die Grundschul-Schließung auf den Rücken ihrer Kinder auszutragen. Danke für Ihre Fürsorge Herr Landrat Dr. Kubat. Dafür, dass sie Sorge dafür tragen, dass unsere Grundschulkinder in eine marode, nicht dem Brandschutz entsprechende, räumlich viel zu kleine und in eine ohne Betreuungsräume ausgestattete Schule gehen dürfen. Das ist ganz einfach zu viel der Fürsorge - soviel hätten wir nicht verdient.
Bei uns in Waldeck steht dafür eine sanierte Grundschule mit Betreuungsräumen leer. Was für eine kluge und fürsorgliche Entscheidung von Ihnen Herr Landrat und auch vielen Dank an unsere Ortspolitiker, die Ihnen mit Rat und Tat zur Verfügung standen.
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Wie es zu einer Schulschließung kam - ein Gedankenspiel
Das Telefon in einer waldhortischen Behörde klingelt.
„Ja, hier Landkubi.“
„Hallo Landkubi, hier Kultilor. Du, ich habe da mal ein Problem. Gerade habe ich festgestellt, dass zum Schulbeginn in zwei Monaten mehrere tausend Lehrer fehlen. Die Ausbildung schließen aber nur wenige hundert Referendare ab. Du musst da mal sehen welche der kleineren Schulen wir kurzfristig schließen können.“
„Moment ich sehe mal nach. - - - - Hallo Kultilor, wie ich sehe überschreiten alle in meinem Fürsten -- äh Landkreis die Mindestschülerzahl. Selbst in Waldhort, wo ich im Ortsteil Sachsenort meine Gedenkschule bauen will, sind im Stadtteil Waldhort leider genügend Schüler vorhanden.“
„Na, Landkubi, das bekommen wir doch hin, alter Junge. Da streuen wir mal ein paar entsprechende Informationen und warten was daraus wird.“
„Na gut, Kultilor, aber es darf nicht auf mich zurückfallen. Die Waldhorter schicken ihre Kinder aus Interesse am eigenen Wohl der Kinder nach dem vierten Schuljahr zur Gesamtschule Ederfeld und nicht, wie es mir recht wäre, zur Problemschule MPS Sachsenort. Die denken da nur an sich. Wenn wir da geschickt ein paar Infos streuen, wie z. B. nur eine Klasse für die 4 Schuljahre oder mögliche Schließung, dann stellen die Gestattungsanträge zur Grundschule Ederfeld.“
„Da bist du dir sicher, Landkubi?“
„Ja, Kultilor. Da hat doch seinerzeit die Schulkonferenz der Grundschule Waldhort unter anderen empfohlen, bei einer Zusammenlegung von Grundschulen die Waldhorter Grundschule der Grundschule Ederfeld zu unterstellen. Im Falle einer Schließung der Waldhorter Grundschule sollten die Kinder dann ebenso zur Grundschule in Ederfeld gehen. Wäre ja eigentlich auch sinnvoll gewesen, aber dann hätte ich nur ein kleines Denkmal in Sachsenort bekommen.“
„Ja, ja, ich erinnere mich. Das war doch zu der Zeit als der Schulentwicklungsplan von dir erstellt wurde. Diese pädagogisch begründete Empfehlung haben wir seinerzeit doch unter den Teppich gekehrt. Das war aber deine Sache, Landkubi, ich habe dies, wie besprochen, stillschweigend hingenommen, obwohl die Empfehlung der Schule schon sinnvoll gewesen wäre.“
„Aber hör mal Kultilor, ob sinnvoll oder nicht, die Entscheidung ist seinerzeit so getroffen worden und ich habe mir dies vom Kreistag absegnen lassen.“
„Na gut, Landkubi, du bist also der Meinung die stellen Gestattungsanträge zur Grundschule Ederfeld. Dann brauchen wir nur zu warten bis genug gestellt worden sind und dann bekommst du auf Anfrage die durch die Gestattungsanträge geminderte Zahl der Schüler von uns gemeldet. Über die Genehmigung der Gestattungsanträge entscheiden wir dann später. Mit den so geminderten Zahlen kannst du dann die Schule schließen.“
„Dummerweise habe ich den Eltern aber gesagt, dass von der Schließung ihrer Schule keine Rede sei“
„Aber Landkubi, du bist doch Politiker. Seit wann halten Politiker denn Wort? Außerdem brauche ich die beiden Lehrer um an anderer Stelle Löcher zu stopfen. Du bekommst dein Denkmal und ich mindere mein Problem der Fehlplanung.“
„Ok, abgemacht, Kultilor. Genau so tun wir es. Immer in unserem Interesse.“
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